Verhaltensregeln nach
operativen Eingriffen

Wir möchten Ihnen hier einige Regeln empfehlen, die besonders für die unmittelbare Zeit nach einem Eingriff in die Mundhöhle von Bedeutung sind. Je konsequenter Sie diese Verhaltensmaßnahmen beachten, desto unkomplizierter gestaltet sich der Heilungsverlauf.

Aktive Teilnahme am Straßenverkehr (z.B. Autofahren)

Beachten Sie, dass auch nach einem Eingriff in Lokalanästhesie die Fahrtüchtigkeit herabgesetzt sein kann. Dabei handelt es sich weniger um eine Beeinträchtigung durch die örtliche Betäubungsspritze, als vielmehr um die Aufregung um die Operation. Sind zusätzliche Medikamente eingenommen worden, ist die Fahrtüchtigkeit daran einzuschätzen. Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr ist daher nicht zu empfehlen. Am besten lassen Sie sich von einer Begleitperson nach Hause bringen.

Schmerzen

Schmerzen im Wundgebiet nach Nachlassen der Betäubung sind normal. Das verordnete Schmerzmittel reduziert die Beschwerden und ist nach der Verordnung einzunehmen. Nach 3 Tagen sollte sich eine deutliche Besserung zeigen. Ist das nicht der Fall oder es kommt sogar zu einer Verschlechterung, stellen Sie sich bitte in unserer Praxis oder bei Ihrem Hauszahnarzt vor.

Blutung

Nach einem operativen Eingriff in der Mundhöhle sind leichte Nachblutungen nicht ungewöhnlich. Durch ständiges Kühlen und körperliche Schonung kommt die Blutung in der Regel innerhalb von 6 Stunden zum vollständigen Stillstand. Die Vermischung von Blut und Speichel macht den Einruck einer stärkeren Nachblutung, als sie tatsächlich ist. Nach jeder intraoralen Op legen wir einen Tupfer auf die Wunde und bitten die Patienten für ca. 1-2 h locker draufzubeißen und danach auszuspucken. In einigen Fällen geben wir Ihnen zusätzliche Tupfer mit, die Sie dann nachlegen können. Darüber informieren wir Sie unmittelbar nach der Op. Falls keine Tupfer zur Hand sind legen Sie ein frisches, geknotetes Taschentuch auf die Wunde und beißen zu. Für 2 Tage sollten Sie mit erhöhtem Kopf schlafen. Beachten Sie auch, dass ein nächtlicher (blutiger) Speichelfluss ihre Bettwäsche verderben kann.

Bitte beachten Sie folgende Empfehlungen:

  • Bitte bewahren Sie Ruhe, denn Blutungen nach kieferchirurgischen Eingriffen sind äußerst selten lebensbedrohlich und Aufregung erhöht den Blutdruck, was zu einer Verstärkung der Blutung führen kann. Sollte die Blutung nicht nachlassen, stellen Sie sich bitte erneut in der Praxis vor.
  • Saugen Sie nicht an der Wunde.
  • Unterlassen Sie extreme körperliche Anstrengung.
  • Wenden Sie keine Mundspülung an, außer wir haben Sie ausdrücklich darauf hingewiesen.

Schwellung

Die Schwellung nach einer kieferchirurgischen Operation nimmt in der Regel innerhalb von 2 – 3 Tagen zu. Verbunden damit ist auch eine Funktionseinschränkung, die sich über diese Zeit verstärken kann. Ab dem 3. Tag nach OP sollte aber eine „gefühlte“ Besserung eintreten. Dann setzt der Rückgang der Schwellung langsam ein. Intensives Kühlen (Kühlakkus in ein Geschirrhandtuch einschlagen) und körperliche Schonung kann einer Schwellung vorbeugen. Über Nacht kommt es durch die Bettwärme zu einer Verstärkung der Schwellung. Sollte sich nach anfänglicher Besserung eine Verschlechterung einstellen oder es in kürzester Zeit zu einer deutlichen Zunahme der Schwellung kommen, stellen Sie sich bitte in der Praxis vor.

Essen

Bei Operationen in der Mundhöhle ist die anschließende Nahrungsaufnahme eingeschränkt. Die Nahrungsaufnahme sollte solange die Betäubung wirkt unterbleiben. Es dauert mehrere Tage bis unbeschwertes Essen und Trinken wieder möglich ist. Für die Zeit nach der Operation sollten Sie sich auf weiche oder flüssige Kost einstellen. Verzichten Sie bitte auch auf heiße sowie blutdrucksteigernde Kost (Cola, Schwarzer Tee, Kaffee, Alkohol). Salbei-Tee kann durch seine antibakterielle Wirkung die Heilung unterstützen.

Zahn- und Mundpflege

Für den Op-Tag empfehlen wir, auf jegliche intraorale Pflege zu verzichten. Ist dies nicht möglich, können Sie mit einer weichen Bürste vorsichtig und langsam die Zähne reinigen. Dabei sollte der Wundbereich ausgelassen werden. Bitte verzichten Sie auch auf intensive Mundspülungen. Dadurch kann der erste Wundverschluss (Schorf) weggespült werden und es kann zu Nachblutungen kommen. Oft sind die Mundwinkel nach intraoralen Eingriffen gereizt. Melkfett oder einen Fettstift können Sie regelmäßig auftragen.

Rauchen

Rauchen vermindert die Durchblutung und schwächt damit die körpereigene Abwehr bzw. die Heilungsfähigkeit. Wir empfehlen, dass Rauchen so lang wie möglich zu unterlassen.